Großeinsatz für den Löschzug Altstadt

Großeinsatz für den Löschzug Altstadt

Am vergangenen Freitag um 19:20 Uhr wurde der Löschzug Altstadt über die üblichen Wege, also per SMS und Funkmeldeempfänger, aber auch über Sirenen zu einer Brandmeldeanlage (BMA) alarmiert. Da der Löschzug am Freitag gerade Übungsabend hatte, fuhren die Fahrzeuge voll besetzt zum Einsatz. Das Einsatzstichwort war BMA Firma Genan Altreifenverwertung Gottlieb-Daimler Straße. Diese Firma hat seit 2008 ein Recyclingwerk in Dorsten mit einer Kapazität von 70.000 Tonnen Altreifen pro Jahr. Die Brandlast ist also sehr hoch. Schon auf der Anfahrt kam über Funk die Information von der Leitstelle, dass eine Person aus dem Gebäude per Telefon über 112 einen Notruf abgesetzt hatte.

Das HLF 1 (Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug) erhielt von der Leitstelle den Befehl, zur Brandmeldezentrale vorzurücken, während das Reserve HLF, das TLF (Tanklöschfahrzeug), das MTF (Mannschaftstransportfahrzeug), der GW LoRü (Gerätewagen Löschwasserrückhaltung) und ein Rettungswagen im Bereitstellungsraum in der Carl-Benz Straße Aufstellung nahmen und auf weitere Befehle warteten.

Der Einheitsführer auf dem HLF 1, Jörn Bettentrup, stellte bei der Überprüfung der BMA fest, welcher Melder ausgelöst hatte und schickte das HLF zur Erkundung der Lage in den Bereich dieses Melders vor. Noch auf dem Weg dorthin wurde in einem anderen Hallenabschnitt ein Druckknopfmelder ausgelöst, sodass klar wurde, dass Menschen in diesem Bereich in Gefahr waren. Die weiteren Kräfte des Löschzugs Altstadt, die sich noch im Bereitstellungsraum befanden, wurden zur Menschenrettung und Brandbekämpfung angefordert und fuhren den Einsatzort an. Ein Mitarbeiter der Firma Genan informierte den Zugführer darüber, dass zwei externe Handwerker dabei gewesen waren Mühle 4 zu reparieren und nun verschwunden seien. Außerdem wurde eine weitere Gruppe vermisst, die sich auf einem Sicherheitsrundgang befand.

Der Einheitsführer forderte über die Leitstelle einen weiteren Löschzug an und das Einsatzstichwort wurde auf MANV 1 (Massenanfall von Verletzten mit 6-10 Verletzten) erhöht. Es wurden zwei Einsatzabschnitte gebildet. Im ersten Abschnitt stellte sich heraus, dass es bei Reparaturarbeiten zu einem Brandereignis gekommen war. Reifengranulat und Anlagenteile brannten, und da die Tür des Mühlenraums durch einen Schlauch blockiert war, war die Rauchentwicklung sehr groß. Jedoch konnten die beiden in diesem Bereich vermissten Personen sehr schnell gefunden und mit Fluchthauben gerettet werden.

Im zweiten Einsatzabschnitt waren drei Mitarbeiter in einer Versandhalle vom Rauch eingeschlossen, konnten jedoch auch nach und nach von den Einsatzkräften unter schwerem Atemschutz gerettet werden. Alle Geretteten wurden zur medizinischen Versorgung in den Einsatzabschnitt „Medizinische Rettung“ gebracht.

Nachdem alle Personen gerettet und der Brand gelöscht worden war, wurde die Übung für beendet erklärt. Die Kameradinnen und Kameraden räumten die gebrauchte Ausrüstung wieder zurück auf die Fahrzeuge und stellten deren Einsatzfähigkeit wieder her. Anschließend wurde die Übung nachbesprochen, um alle Teilnehmer über das Szenario und die Vorgehensweise zu informieren und die Übung auszuwerten.

Die Jahresabschlussübung des Löschzugs Altstadt ist jedes Jahr ein größer als gewöhnlich angelegtes Szenario, das den Mitgliedern bis zur Alarmierung nicht bekannt ist. In diesem Jahr haben die Organisatoren Timo Masuhr und Björn Malinowski nicht nur die Firma Genan als Übungsort möglich machen können, sondern auch eine Leitstelle zum Zweck dieser Übung eingerichtet. Diese war mit einem Kameraden besetzt, der hauptberuflich in der Leitstelle Gelsenkirchen arbeitet. Um eine Verrauchung und die damit einhergehende Sichteinschränkung zu simulieren, wurden den Einsatzkräften unter Atemschutz mit Folie die Masken verklebt.

Der Löschzug war mit insgesamt circa 45 Personen vor Ort, einschließlich Statisten und Mitgliedern der Ehrenabteilung. Alle Teilnehmer bedanken sich zum einen bei den Organisatoren der Übung, zum anderen bei der Firma Genan, die den Betrieb zum Zweck dieser Übung zum Teil eingeschränkt hat, für eine gelungene Jahresabschlussübung 2019.

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