Besuch bei der Kreisleitstelle Recklinghausen

Besuch bei der Kreisleitstelle Recklinghausen

„Notruf Feuerwehr Rettungsdienst. In welcher Stadt befindet sich der Notfall?“ Wir waren gerade einige Minuten im Raum der Leitstelle als schon der erste echte Notruf in der Leitstelle auflief. Strukturiert und den Anrufer beruhigend nahm der Disponent den Anruf entgegen. Nach einer routinierten Abfrage entschied er, welche Hilfe benötigt wurde und bediente den Alarm auf der Wache.

Am 15. Februar 2019 besuchte eine Abordnung des Löschzuges Altstadt die Kreisleitstelle in Recklinghausen. Die Leitstelle ist eine von 53 Leitstellen in NRW und dort gehen täglich 600 bis 700 Anrufe ein. Die Notrufe aller 10 Städte des Kreises Recklinghausen laufen hier auf.

Oft genug stehen wir in Kontakt mit der Leitstelle, wir funken und telefonieren. Doch am Freitagabend bekamen wir erstmals Gesichter zu den Stimmen und durften den Leitstellendisponenten eine Weile über die Schulter schauen.

Die Kreisleitstelle Recklinghausen nahm am 1.10.2002 ihre Arbeit auf, vor zwei Jahren erfolgte ein kompletter Umbau. Heute hat jeder Disponent einen Arbeitsplatz mit sieben Bildschirmen. Die Arbeitsplätze sind kreisförmig im Raum angeordnet. In der Leitstelle sind zwei Leiter, drei Dienstgruppenführer zuzüglich ihren sechs Stellvertretern und 38 Disponenten beschäftigt. Täglich sind davon acht Personen im Dienst: ein Leiter, sieben Disponenten und ein Tagesdienstler, der die Disponenten tagsüber zu den Stoßzeiten unterstützt. In der Regel arbeiten die Männer und Frauen der Leitstelle von 24 Stunden ca. 10 Stunden in aufgeteilten Schichten am Tisch und nehmen Notrufe entgegen. Dazu kommen noch Unterricht und die Besetzung des Einsatzleitwagens (ELW 2).

Besondere Ereignisse waren in den letzten Jahren die Fußball Weltmeisterschaft 2006, Kyrill 2007 und die Loveparade 2010. Gerade zu solchen Ereignissen herrscht in der Leitstelle Hochbetrieb.

In der Leistelle ist generell viel zu tun. 2016 zähle die Leitstelle rund 230.000 Anrufe mit steigender Tendenz. Heute sind es mehr: Man kann sagen knapp alle 100 Sekunden kommt ein Anruf.

Doch die Arbeit der Disponenten beschränkt sich nicht auf das Annehmen von Notrufen. Sie halten auch den Funkverkehr mit den Einsatzkräften. Schon während des Notrufes des Hilfesuchenden fragen sie gezielt nach Stichworten, um sich so ein Bild machen zu können. Durch die gute Ausbildung und Praxiserfahrung im Dienst können die Mitarbeiter der Leitstelle schnell einschätzen, welche Hilfe benötigt wird.

Der Löschzug Altstadt ist begeistert von dem Besuch in der Kreisleitstelle. Wir konnten viel lernen und auch in unseren Feuerwehralltag mitnehmen. Unser großer Dank gilt nochmal den Mitarbeitern der Leitstelle Recklinghausen, die sich an diesem Abend sehr viel Zeit für uns und unsere Fragen genommen haben.

Text: A. Hetkamp

Fotos: Kreisleitstelle Recklinghausen, A. Herbrecht

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